© Marketa Bendova


Dauer: 55 Minuten

Tickets: 15,- / 10,-

Gespielt am:

Mi 25.05.2022
Do 26.05.2022

Sprache der Vorstellung:
Englisch / English

Web: hyenaz.com

Facebook: facebook.com/events/1057062461687395/1057062468354061

Konzept, Musik, Performance:
HYENAZ - Kathryn Fischer, Adrienne Teicher

Kostüme:
Yeorg Kronnagel, Armando Berneth

Visuals:
HYENAZ, Dušan Pejčić, Yenia Ramm & Old Erik, Robert Mleczko, Jo Pollux, Raja de Luna

Pressekontakt:
Yven Augustin
i. A. ACUD Theater
AugustinPR
Mobil: +49 (0)157 34 52 94 76
info@augustinpr.de



HYENAZ

AUTOMINE

immersive Musik- und Tanzperformance


Welchen Wert hat der Körper im digitalen Zeitalter? AUTOMINE ist eine Performance über die  performativen Anstrengungen, mittels derer Körper Werte für sich, aber höchstwahrscheinlich vor allem für andere generieren.

Körper schaffen Wert durch körperliche Arbeit, Körper schaffen Wert durch emotionale Arbeit, Körper schaffen auch Wert durch die Ausbeutung der identitätsstiftenden Merkmale, die auf den Körper projiziert werden: „Mein Geschlecht“, „Meine Sexualität“, „Meine Geschichte“.

All diese Markierungen haben einen Wert, aber die Werte dieser Markierungen verändern sich durch Raum und Zeit, genau so, wie sich Gesellschaft, Politik und der Körper selbst im Prozeß des Alterns, des Verfallens verändern. 

Durch die Verwendung von Feldaufnahmen, Cum-Techno, kritischen Essays und verkörperter Rezitation queerer Ästhetiken im dritten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts problematisiert AUTOMINE den kommerzialisierten, manipulierten und konsumierten Körper.

AUTOMINE verbindet performative und audiovisuelle Arbeiten, die im Rahmen des sieben - jährigen künstlerischen Researchprojektes „Foreign Bodies“ entstanden sind, welches die Beziehungen zwischen Körpern in verschiedenen Zuständen untersucht - den des Körpers in Bewegung, den des Körpers in Beziehung und den des widerständigen Körpers. Durch die Betrachtung des viszeralen und des konkreten Körpers hinterfragt HYENAZ jene Mechanismen, welche den Körper als ein fremdes Objekt behandeln –  ein Ding, das verwaltet und kontrolliert werden muss, ein sogar sich selbst unbekanntes Territorium, ein „Anderes“, das gefürchtet oder vernichtet werden sollte.

Im Zentrum dieser Arbeit steht die Vorstellung, dass der Körper verschwindet:  aus sozialen Interaktionen in die unternehmerische Cloud ausgelagert, zu maschineller Intelligenz wird, die sich in Lebens regelnden Systemen verheddert - oder techno-futuristischen Fantasien entsprechend ein Zeitalter beginnt, in dem analoges Fleisch sich vollkommen in digitalem Bewusstsein aufgelöst hat.

An diesem unheimlichen Wendepunkt, wo Dinge und Verhältnisse an der Oberfläche unverändert wirken, sich aber alles zu verschieben beginnt, besinnt sich HYENAZ auf den physischen Körper und das in diesem gespeicherte Wissen.

Mit AUTOMINE befasst sich das Projekt „Foreign Bodys“ noch einmal intensiver mit der Thematik des Extraktivismus‘ (auch im Bezug auf die künstlerische Praxis). Die „Extraktion“ als - wie in der ursprünglichen Bedeutung - Form der nachhaltigen Entnahme von Rohstoffen/ Produkten aus Naturlandschaften, sowie in der heutigen Deutungsweise als gewaltvolles Eingreifen in bestehende Ökosysteme, der Gewinnung von Mineralien, Gas und Wasser aus dem Boden wird  in der Performance der Aufzeichnung von Klängen, Worten und Bildern von empfindsamen Wesen, sowie der scheinbar einvernehmlichen Extraktion von digitalen Inhalten und der damit bezweckten Gewinnung spezifischer Wiedererkennungsmerkmale aus personenbezogenen Daten gegenüber gestellt. So wird „Extraktion“ in AUTOMINE zum Meta-Signifikant für die „Entnahme“ der (kreativen) Arbeitskraft aus dem (prekären) Körper.

AUTOMINE ist eine immersive Musik- und Tanzperformance; mit gesungenen und gesprochenen Texten in englischer Sprache. Sie dauert etwa 55 Minuten. Da der Aufführungsraum als eine Praxis des Zusammenseins betrachtet wird, ist jede Person im Raum eingeladen aktiv zu partizipieren - ohne den Anspruch sich bewegen oder nicht bewegen zu müssen. Die Performance zeigt den expliziten und nackten queeren Körper und behandelt Themen wie militarisierte Gewalt, Vergewaltigung und den sexuellen/ sexualisierten Körper.

Die Musik ist mitunter sehr laut und einige Visuals verwenden Stroboskopeffekte.

Das Theater ist über Aufzug mit dem Rollstuhl zugänglich.

© Nia Gvatua

HYENAZ sind die Berliner Klang- und Bewegungskünstler:innen Kathryn Fischer aka Mad Kate und Adrienne Teicher.  Die immersiven Performances, Tanzmusiktracks, Klanglandschaften, performative Installationen und A/V Arbeiten der Künstler:Innen, nutzen die klanglichen Formveränderungen von Feldaufnahmen, die sie während der Entstehung ihrer ortsspezifischen Arbeiten sammeln.


Im Jahr 2021 kreierte HYNEAZ zusammen mit Yusuph Suso und unterstützt durch den Musikfonds eine sich entwickelnde/ transformierende Klangperformance mit dem Titel Ex-Situ, die untersucht, wie der Mensch in vergangenen, heutigen und zukünftigen Heimaten existiert(e) und existieren wird. HYNEAZ treten nun in die Residenzphase der sechsten Arbeit „Extraction“ ihrer „Foreign Body Series“ ein, welche durch den Fonds Darstellender Künste unterstützt wird.

„Extraction“ untersucht die ausbeuterischen Praktiken in der Kunst, besonders im Hinblick auf Klang- und Feldaufnahmen, um eine bessere Praxis der Verantwortungsübernahme zu entwickeln.

What are bodies worth in the digital age? AUTOMINE is a performance of the performances through which bodies create value, for themselves, but most likely for others.


Bodies create value through physical labour, bodies create value by emotional labour, bodies also create value by mining the identifying markers that are attached to bodies: “my gender,” “my sexuality,” “my story.” All of these markers have value, but the value of these markers change through space and time, as society changes, as politics changes, and as the body changes, ages, decays.


Through field recording-cum-techno, critical essay and the embodied recitation of queer aesthetics in the third decade of the twenty first century, Automine problematizes the commercialized, managed and consumed body.


Automine brings together performative and audio-visual work that has been developed through Foreign Bodies, a 7-year long research project that explores relationships of bodies in motion, bodies in relation, and bodies in resistance. Through the visceral and explicit body, HYENAZ interrogate mechanisms that treat the body as a foreign object—a thing to be managed and controlled, an unknown territory even to itself, an “other” to be feared or annihilated.


Central to this project is the idea that the body is disappearing: from social interactions blasted into the corporate cloud, to machine intelligence tangled in the systems that govern life, to techno-futurists fantasies of an age where analogue flesh has vanished into digital consciousness. At this uncanny juncture, where surfaces look familiar but everything is shifting, HYENAZ claw to the presence of the body and the knowledge contained therein.


Automine pushes Foreign Bodies deeper into questions around a/Arts and extractivism, where “extraction” is utilized as metasignifier for the extraction of (creative) labour from (precarious) bodies; the mining of minerals, gas and water from the ground; the taking and recording of sounds, words and images from sentient beings; the seemingly consensual extraction of digital content, and the “mining of the exotic” from our very identities.

© Nia Gvatua

HYENAZ are Berlin-based sound and movement artists Kathryn Fischer aka Mad Kate and Adrienne Teicher. Their immersive performances, soundscapes, installations and a/v works utilize and transform field recordings gathered with the purpose of creating context-specific works.


In 2021, with support from Musikfonds, HYENAZ created a generative sound installation with Yusuph Suso entitled Ex-Situ, which explores how human beings exist in past, current, and future homeland(s). HYENAZ are entering the residency phase of their 6th work in the Foreign Bodies Series entitled Extraction, with support from Fonds Darstellende Künste. Extraction examines extractivist practices in art, specifically within sonics and field recordings, in order to develop better accountability practices.

AUTOMINE – © Marketa Bendova AUTOMINE – © Marketa Bendova AUTOMINE – © Marketa Bendova AUTOMINE – © Marketa Bendova

Mit freundlicher Unterstützung von: