© Daniel Williams


Dauer: ca. 45 Minuten

Tickets: 15,- / 10,- (erm.)

Gespielt am:

Mi 08.12.2021

Web: soundcloud.com/vintage909-ghostradio

Facebook: facebook.com/events/1819924984881481/

Konzept, Musik, Choreografie:
Daniel Williams

Tanz und Performance:
Malwina Stepien, Yamile Navarro



© Daniel Williams


Daniel Williams, Malwina Stepien, Yamile Navarro

SLOGANS

work-in-progress performance inquiry into repetition, time, sound and movement


"Slogans" ist eine Theaterperformance für zwei Tänzer:innen und einen:e (Live-) Musiker:in. Ein Stück, welches versucht, eine einzigartige Erfahrung von Zeit auf der Bühne darzustellen und die Möglichkeit zu bieten, Zeit in einem theatralen Zusammenhang bewusst wahrzunehmen.
Unser Ziel ist es, eine Art von Theater zu machen, in dem das Publikum sich der Zeit in ihren vielfältigen rhythmischen Schichten bewusst wird, in dem es eintritt in ein Labyrinth, in einen Spiegelsaal der endlosen Reflexionen.
Lässt man zwei oder mehrere geloopte Sequenzen (Klang-/ Bewegungssequenzen oder auch eine Mischung aus Klang-und Bewegungssequenz) gleichzeitig laufen, wird irgendwann der Eindruck entstehen, sie gehörten zusammen. In unserem Stück wollen wir den/die Zuschauer:in auch ermutigen die erforderliche Geduld aufzubringen den Punkt abzuwarten, an welchem sich verschiedene Sequenzen verbinden, den Punkt, an welchem ihre Zusammengehörigkeit deutlich wird, denn Geduld kann unter Umständen großzügig belohnt werden.
"Slogans" vermittelt eine Erfahrung von Zeit, die durch die Entfaltung diverser Geschichten gekennzeichnet ist. Geschichten, die getrennt voneinander beginnen, sich aber immer wieder zu einer verbinden, so als läge gerade in diesen Kombinationen das eigentlich Erzählte.

In Luis Borges Kurzgeschichte „Der Garten der Pfade, die sich verzweigen“ beschreibt ein Mann Roman und Labyrinth: „Jeder stellt sich zwei unterschiedliche Dinge vor, niemand ist es in den Sinn gekommen, dass Buch und Labyrinth ein und dasselbe sind.“ (‘Every one imagines two works; to no one did it occur that the book and the maze were one and the same thing’.)

In "Slogans" wird die Entfaltung verschiedener Geschichten und ihre Kombination zur gleichen Sache. Wir laden das Publikum in dieses Labyrinth der Möglichkeiten ein, in welchem die Wege bereits angelegt sind, aber die Entscheidung über den eingeschlagenen Weg von jedem individuell getroffen werden kann. Um noch einmal auf Borges zurück zu kommen: „ ... alles geschieht ... genau jetzt. Jahrhunderte und Jahrhunderte und nur in der Gegenwart geschehen die Dinge, die geschehen.“
Wir hoffen, mit dieser Arbeit den gegenwärtigen Moment - das „jetzt“ - zu verdeutlichen und Kombinationen verschiedener Elemente anzubieten, die zwar unvermeidlich, aber dennoch unvorhersehbar sind, sowie das Publikum zu ermutigen die folgenden Momente der Klarheit geschehen zu lassen. In einer Welt der Wiederholungen, der Reflexionen ist es unmöglich zu sagen, ob diese vollkommen auf Zufälligkeit beruhen oder ob so etwas wie Zufall überhaupt nicht existiert.
Im Jahr 2007 verfasste Nassim Taleb das Buch „The Black Swan“ (Der Schwarze Schwan), welchem zugeschrieben wird die Finanzkrise von 2008 vorausgesagt zu haben – der schwarze Schwan als unwahrscheinliche, plötzlich auftretende Katastrophe.
Unter den Banken, die zusammenbrachen, war auch die Merrill Lynch & Co. Merrill Lynch wurde mitbegründet von Charles Merrill, dem Vater des Poeten James Merrill, welcher ein Gedicht Namens „The Black Swan“ schrieb, das die berühmteste bête noire des Balletts ins Auge fasst. Der schwarze Schwan ist die unwahrscheinliche Katastrophe im Zentrum des Labyrinths – das Desaster, der Verlust der Heimat, die Entfremdung – der versteckte Schmerz jedes Tänzers/ jeder Tänzer:in und das verborgene Opfer aller Performer:innen und eines jeden Zuschauers/ einer jeden Zuschauer:in.
Achten sie auf die Länge von 23 Sekunden: sie stellt eine ständig präsente Maßeinheit dar - und denken Sie daran, dass 23 Sekunden viel, viel länger sind als Sie vermuten. Was passiert, wenn alle Ihre Fragen zu Devisen/ Slogans werden und alle Ihre Nachfragen zu kreativen Absichten?

Malwina Stepien wurde 1988 in Warschau (Polen) geboren. Tänzerin, Lehrerin, Choreografin und Leiterin des ConTrust Collective Dresden. Sie absolvierte die Nationale Ballettschule in Warschau und setzte ihre Studien an der Salzburg SEAD (Österreich) fort. MA in zeitgenössischem Bühnentanz und BA in Tanzpädagogik an der Anton Bruckner-Privatuniversität in Linz (Österreich).

Ehemaliges Mitglied der Cie. Off Verticality/C.O.V. in Linz (Österreich), Kompanie SEEDs bei CobosMika Company in Palamos (Spanien), Landesbühnen Sachsen Theater in Radebeul (Dresden, Deutschland), sowie ehemaliges freischaffendes Mitglied bei internationalen Tanzkompanien in Österreich, Italien, Schweiz und Deutschland.

Seit 2015 koordiniert und choreographiert sie am ConTrust Collective Dresden und kooperiert mit Theatern und Festivals im In- und Ausland. Derzeit arbeitet sie auch als Tänzerin mit Theatern und Tanzkompanien in Sachsen zusammen. Seit 2019 ist sie Gasttanzprobenleiterin für das Musiktheater an den Landesbühnen Sachsen. Außerdem unterrichtet sie auf internationalen Workshops und leitet regelmäßig zeitgenössischen Tanzunterricht für professionelle und nicht professionelle Tänzer.

Yamile Navarro wurde in Mexiko geboren, wo sie ihr Tanzstudium begann. Später zog sie nach Barcelona (Spanien) um ihre Tanzkarriere fortzusetzen. Im Jahr 2009 machte sie ihren Abschluss als klassische Tänzerin. Um ihr Tanzstudium zu vertiefen, nahm sie am 3-jährigen Bachelor-Studiengang der Palucca Hochschule für Tanz in Dresden teil und schloss diesen 2012 ab. Seitdem arbeitet sie als freischaffende Tänzerin und Choreografin, als Gast in verschiedenen Kompanien, sowie in eigenen Produktionen. 2014 arbeitete sie zum ersten Mal mit dem Komponisten Daniel Williams zusammen, seitdem arbeiten die beiden in verschiedenen Projekten zusammen.

Daniel Williams wurde in Edinburgh geboren. Nach Abschluss seines Doktoratsstudiums an der Universität Edinburgh im Jahr 2002 begann er, professionell am Theater zu arbeiten und Musik und Soundtracks zu schreiben. Er arbeitete viele Jahre mit dem Theater DEREVO zusammen und reiste mit vielen verschiedenen Aufführungen durch die ganze Welt, darunter Ketzal, Harlekin und Mephisto Walz. Er lebt in Dresden und hat mit vielen verschiedenen Theatergruppen und Künstlern zusammengearbeitet, darunter The Guts Company, Freaks und Fremde, JuWie Dance Company, theatrale subversione und Valentin Tzsin. Zu den zukünftigen Projekten gehört „Das Schloss“, das unter der Regie von Maxim Didenko im Jahr 2022 am Staatsschauspielhaus in Dresden aufgeführt wird.

If you run two or more looped sequences simultaneously, sequences of sounds or movements, or a mixture of sequences of sounds or movements, at some point they will seem as though they belong together. In this piece, we want to encourage the patience required to wait for the points at which different sequences combine, to wait for those points at which the belonging together occurs. A little patience can be so generously rewarded.
Watch out for the length of 23 seconds, an ever present measurement, and remember that 23 seconds is much much longer than you think. What happens if all of your questions become slogans, and all of your inquiries become creative intentions?
"Slogans" offers an experience of time, time marked by the unfolding of stories beginning separately but always combining, as if in this combination lies the actual story. In the Borges story, The Garden of Forking Paths, a man describes a novel and a labyrinth: ‘Every one imagines two works; to no one did it occur that the book and the maze were one and the same thing’. In Slogans, the unfolding of the stories and their combinations become the same thing. We invite the audience into this maze of possibilities. The paths are already built but the decisions about which paths to take will be made by each person individually. Borges, again: ‘… everything happens… precisely now. Centuries and centuries and only in the present do things happen…’ We hope in this work to make the ‘now’ of the present clearer, to offer combinations inevitable but unpredictable, encouraging the audience members each to let these moments of clarity happen.
"Slogans" will be shown as work-in-progress, the result of the residence of Malwina Stepien, Yamile Navarro and Daniel Williams, two dancers and a live musician from Dresden. During the residence the group will researche for theatre dance piece, which aims to put on stage a unique experience of time, to offer the opportunity of deliberately experiencing time unfolding in a theatrical space.

Malwina Stepien was born in 1988 in Warsaw, Poland. Dancer, teacher, choreographer and director of ConTrust Collective | Dresden. She graduated from National Ballet School of Warsaw and continued studies at Salzburg SEAD in Salzburg, Austria. Received MA in contemporary stage dance and BA in dance pedagogy at Anton Bruckner Privatuniversität in Linz, Austria.

Former member of Cie. Off Verticality/C.O.V. in Linz (Austria), company SEEDs at CobosMika Company in Palamos, Spain, Landesbühnen Sachsen Theater in Radebeul (Dresden, Germany), as well as former freelance dancer with international dance companies in Austria, Italy, Switzerland and Germany.

Since 2015 coordinates and choreographs at ConTrust Collective | Dresden and cooperates with theatres and festivals in Germany and abroad. Currently she also collaborates as a dancer with theatres and dance companies in Saxony, Germany. Since 2019 guest dance rehearsal director for Musiktheater at Landesbühnen Sachsen. Additionally she is teaching at international workshops and leads regular contemporary dance classes for professional as well as non professional dancers.

Yamile Navarro was born in Mexico where she started her dance studies, later she moved to Barcelona, Spain to continue with her dance career. She graduated as a classical dancer in 2009. To enrich her dance studies she entered the 3-year Bachelor Program at the Palucca University of dance in Dresden, Germany and graduated in 2012. Ever since, she has been working as a freelance dancer and choreographer, as a guest in different companies, as well as in her own productions. In 2014 she worked for the first time with the composer Daniel Williams, and since then they have been working together in various projects.

Daniel Williams was born in Edinburgh. In 2002 on finishing his Phd at Edinburgh University, he started working professionally in the theatre, writing music and soundtracks. He worked for many years with Theater DEREVO, travelling all over the world with many different performances including Ketzal, Harlekin and Mephisto Walz. He lives in Dresden and has collaborated with many different theatre companies and artists among them The Guts Company, Freaks und Fremde, JuWie Dance Company, theatrale subversione and Valentin Tzsin. Future projects include Das Schloss, directed by Maxim Didenko to appear at the Staatschauspielhaus in Dresden in 2022.

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