Dauer: 45 Minuten

Tickets: 12,- / 8,- (erm.)

Gespielt am:

Fr 07.06.2019
Sa 08.06.2019

Konzept:
Julie Botet, Mélanie Favre

Performance:
Julie Botet, Lora Cabourg, Mélanie Favre

Musik:
Juliette Macquet, Nicolas Tarridec



Cie Sapharide

PUCIE


"PUCIE" ist eine Arbeit für drei Tänzerinnen, die Weiblichkeit in all ihrer Schönheit und ursprünglichen Erotik zeigt. Eine choreografische Recherche, die im Namen einer intuitiven und fast kriegerischen weiblichen Kraft mit den Mitteln Shaking, extreme Langsamkeit und Zirkularität einen Zustand der Trance und Meditation herstellt.


PUCIE - Cie Sapharide - Teaser from Favre Mélanie on Vimeo.

Company Sapharide wurde im Februar 2013 von Mélanie Favre für die Kreation „Infiniment Double“ gegründet. Im Jahr 2016 trat Julie Botet dem Kollektiv bei.

Mit „PUCIE“ kreiert die Compagnie Sapharide einen Abend voll verzerrter Erotik und Schönheit des Weiblichen.

Der Geruch von Wassermelonen liegt in der Luft. Er schwebt über der ganzen Performance. Das Fruchtfleisch bedeckt den Bühnenboden und ist auf den Körpern der drei Performerinnen verschmiert. Ihre weißen Unterhemden sind vom Saft durchnässt, rosa. Sie stellen ihre Weiblichkeit in den Vordergrund, ohne dabei nur eine Sekunde verletzlich zu wirken. Mit wilden Augen blicken sie ins Publikum.

Die drei Tänzerinnen Julie Botet, Lora Cabourg und Mélanie Favrev der Compagnie Sapharide zeigen mit „PUCIE“ im ACUD Theater Weiblichkeit in ihrer vollen Schönheit und ursprünglichen Erotik. Tänzerisch vermitteln sie den Prozess der Schwangerschaft bis zur Mutterschaft als starke Frauen. Mit unglaublicher Energie und Wucht lassen sie zu rauer, elektronischer Musik ihre Körper entweder extrem langsam von einer Pose in die nächste gleiten oder schütteln diese wild im Rhythmus, während sie sich im Kreis drehen.

Der Abend beginnt jedoch mit Stille. Die drei Tänzerinnen sitzen an einem runden, schwarzen Tisch. Vor jeder liegt eine Wassermelone, die sie mit ihren Füßen halten. Ganz langsam, auf den ersten Blick kaum bemerkbar, lösen sie sich aus dieser Position. Dann ein Bruch. Sie reißen die Wassermelonen auseinander, sodass jede zwei Hälften vor sich liegen hat und beginnen, diese auf jede mögliche Art zu bearbeiten. Mit den Händen kratzen sie das Fruchtfleisch heraus, drücken ihre Ellenbogen rein, vergraben ihre Zähne darin. Sie schmieren es sich in die Haare, bewerfen einander und spucken es über die Bühne. Sie lachen und scheinen sichtlich Spaß an diesem Massaker zu haben.

Später werden die Melonenhälften zu schwangeren Bäuchen, mit denen die drei sich kontinuierlich zum Rhythmus der Musik im Kreis drehen und ihren ganzen Körper schütteln. Mal kommen die Arme dazu, mal ein neuer Schritt, aber die Kreisbewegungen und der Rhythmus bleiben. Die Tänzerinnen scheinen in einer Art Trance zu sein, erinnern dabei an Amazonen. Sie wirken so stark, so voller Kraft, kein bisschen verletzlich, obwohl sie nur Unterwäsche tragen. Auch als sie später ihre Oberteile ganz ausziehen, nur noch in Unterhose, verschwitzt und mit Melone beschmiert vor den Zuschauern stehen, wirken sie unangreifbar. Erst am Ende zeigt sich eine gewisse Verwundbarkeit, als die Performerinnen ihre Wassermelonenhälften in den Armen halten und langsam hin und her wiegen. Die Blicke sind nun sanft, bevor sie ihre Gesichter in der Frucht vergraben.

Bedeutung und Körperlichkeit fügen sich an diesem Abend perfekt zusammen. Die Zirkularität der Bewegungen und der Zyklus des Lebens, der durch die Schwangerschaft beginnt. Die Wassermelone, das Symbol für Erotik und Leidenschaft und die langsamen, sexuell konnotierten Bewegungen. Sowohl die Langsamkeit als auch die schnellen, rhythmischen Momente füllen den Abend mit einer Energie, der man sich schwer entziehen kann. Noch beim finalen Applaus ist sie zu spüren und begleitet die Zuschauer*innen mit nach Hause.

10. Juni 2018, Greta Haberer http://blog.performingarts-festival.de/die-kraft-der-weiblichkeit/

"PUCIE" is a creation for three dancers that aims at showing femininity in all its beauty and original eroticism. A choreographic research close to a plastic work, it depicts the shamelessness of woman’s nature, unveiling an abundance of flesh, fluids and of the most essential desires. To explore and reveal the female body as a primary material, which expresses itself through every inch of its thighs, buttocks, saliva, sweat and smell. An effervescence of fluids that professes the existence of an intrinsic discourse of flesh, curves, skin and waters.


PUCIE - Cie Sapharide - Teaser from Favre Mélanie on Vimeo.

Julie started dancing at La Manufacture Vendetta Mathea School in the Cantal region before entering the Ballets du Nord school in Roubaix (FR). At the same time she graduated with a bachelors degree in dance at Charles-de-Gaulle-Lille 3 University. She has danced for Bertrand d’At, Sandra Savin, Gaëlle Bourges, Isida Micani, Maguy Marin & Jérôme Bel. In 2015, she trained at CobosMika Seed’s in Spain where she met Catalan and European choreographer such as the Peeping Tom company. Here she directed her first short movie KISS KISS trough the work of the Collectif Palamos Hospital. In June 2016 the movie was projected in Paris in the Atelier Moreau. During the same year she created her second movie NANA, a scandalous ode to all-powerful femininity. In 2016 she starts her collaboration with Mélanie Favre and Sapharide Company and they created together PUCIE their first co-creation.

Mélanie was born in Paris where she had her first choreographic experiences. She continues to train and develop herself corporeally through several and diverse workshops in France and elsewhere in Europe such as with Myriam Gourfink, Shai Faran and Marcela Giesche. After graduating with a Bachelor’s degree as a contemporary dance teacher, Mélanie joined the Dance Intensive Program at Tanzfabrik in Berlin. She continues to pursue her career as a dancer, performer and choreographer in France and in Germany. She founded Compagnie Sapharide in 2013 with her first research Infiniment Double and she is collaborating with Julie Botet for their first co-creation PUCIE. She has danced under the direction of Chaim Gebber/Open scene since 2015 in The Green Village, Body Play and Exploring Visuals. She also collaborates with various painters and designers as a live model or as an actress, like in the short film Furniture Porn by Antoine Heraly.

Lora is a dancer and a clown. She developed her choreographic style with Rosine Nadjar in Nantes and later with Peter Mika and Olga Cobos in their junior company in Catalogna. At this time she also discovered the techniques of Peeping Tom, Hofesh Shechter, TJ Lowe, Anthon Lachky and many more. Through these techniques she has learnt what it means to perform, to give yourself to those watching and has also developed her own corporeal identity: sensual and clownish, disarticulated and fluid.

PUCIE – © Bertrand Rey PUCIE – © Company Sapharide PUCIE – © Bertrand Rey